Gründung
Die Gründerjahre

Im April 1944, in den letzten Kriegstagen, gründeten einige Billardfreunde die Billard- und Schachgesellschaft „Unter uns“ Langendreer.
Die Gründer, Otto Weser, Heinrich Schwitalle, Dietrich Jakob, Willi Schmidt, Hans Brämer, Hugo Vogelsang, gehörten alle der älteren Generation an, die nicht mehr in den Krieg mussten. Dazu gesellten sich einige Kriegsversehrte und erfreulicherweise einige Jugendliche. Unter den schwierigsten Verhältnissen, ohne ausreichendes Material und durch Fliegeralarm oft gestört, wurde der Spielbetrieb aufgenommen. Freundschaftliche Vergleiche mit Nachbarvereinen fielen zunächst recht kläglich aus. Es wurde der damaligen Zeit entsprechend der „lange Ball“ gespielt.
Noch im selben Jahr, im November 1944, musste sich der Verein ein neues Lokal suchen. Er fand eine neue Bleibe im „Hotel zur Post“. Durch abenteuerlichen Tauschhandel, Kohle gegen Billardmaterial, wurden die Spielbedingungen erheblich verbessert. Es kamen neue Mitglieder hinzu und unter Vorsitz von Willi Schmidt wurde nach Beendigung des Krieges aus der Billard- und Schachgesellschaft der Billardclub „Unter uns“ Langendreer.
Ein Glücksfall für den Verein war es, dass sich der Heimkehrer Gustav Wrobel dem Verein anschloss. Von seinem Spiel konnten alle Mitglieder lernen. Die Ergebnisse der Vergleichskämpfe wurden besser, und es gab auch schon mal Gründe den Erfolg zu feiern. Als dann in Bochum der Zwecksportverband gegründet wurde, war es unser Mitglied Heinrich Brüggestraße, der die Leitung der Fachschaft Billard übernahm.
Es waren nur wenige Vereine, die gleich an den Meisterschaften teilnahmen. Billard als Wettkampfsport wurde aber zunehmend beliebter. Immer mehr Spieler fanden den Weg zu den Vereinen. Bekannte Spieler, wie Anton Bruns, Fritz Lohkamp, Paul Iwanowius, Heinz Spickermann und Willi Schneider, verstärkten die Mannschaft von „Unter uns“.
Nach der Währungsreform 1948 musste der Verein erneut einen Lokalwechsel vornehmen. Im Lokal „Wiethoff“ an der Ümminger Str., fand der Verein für 29 Jahre eine neue Heimat. Unterstützt von der „resoluten“ Wirtin erlebte der Verein seine bis dahin beste Zeit. Stammgäste ließen sich aufnehmen oder nahmen an gesellschaftlichen Leben des Vereins regen Anteil. Als dann Walter Offele, Alfred Scharmach, Hans Luthe und Ludwig Rose die 1. Mannschaft verstärkten, wurde zum ersten Mal der Aufstieg in die Verbandsliga erreicht. Auch in Einzelwettbewerben stellten sich Erfolge ein.
In den 60-er Jahren veränderte das Fernsehen und die Autos das Freizeitverhalten merklich. Das Interesse an Billard ließ merklich nach. Es gab kaum noch Nachwuchs in den Vereinen. Den Wirten standen die klobigen Billardtische im Wege, denn sie konnten mit anderen Unterhaltungsgeräten mehr Geld verdienen. Die Vereine versuchten mit großen finanziellen Anstrengungen aus diesem Dilemma heraus zu kommen. Sie machten sich von den Gaststätten unabhängig, in dem sie Räume anmieteten und eigene Tische kauften.
1970 – 1999
Bis zur Jahrtausendwende

Für den Billardclub „Unter uns“ Langendreer sollte der Umzug 1977 in das „Haus Knepper“ eine Notlösung sein, denn ein Turnierbetrieb war in der Gaststätte nur unter großen Schwierigkeiten möglich. Als der Wirt, Peter Reinartz, seine Liebe für den Billardsport entdeckte, bot er dem Verein einen Kellerraum zum Ausbau an. Mit dem Kauf eines eigenen Billards und den dadurch verbesserten Trainingsbedingungen bekam der Verein wieder Aufwind. Die Nachwuchsarbeit wurde intensiviert und zeigte recht bald schöne Erfolge. Kersten Reinartz wurde mit 9 Jahren (!) Jugend-Westfalenmeister und 5. der Deutschen Jugendmeisterschaft. Mit 15 Jahren erreichte er bei dieser Meisterschaft den 3. Platz. Martin Benstöm wurde schon mit 17 Jahren Spitzenspieler der 1. Mannschaft. Diese Erfolge waren die beste Werbung für den Verein. Mit dem Kauf eines zweiten Billardtisches erreichte man ein deutliche Verbesserung des Spielbetriebes. Sehr gute Ergebnisse der 3 gemeldeten Mannschaften stellten sich schnell ein.
Vorstand und Mitglieder haben die Arbeit von Peter Reinartz tatkräftig unterstützt. Mit Stolz konnte man auf die Billardsaison 1983/1984 zurückblicken. Die 1. Mannschaft schaffte mit Kersten Reinartz, Martin Benstöm, Hans Luthe und Andreas Potetzki den Sprung in die Landesliga. Martin Benstöm „erlebte“ seine ersten Einsätze in der Bundesligamannschaft (2. Bundesliga) von BAK Bochum, die er recht erfolgreich bestritt. Kersten Reinartz wurde Jugend-Westfalenmeister und erreichte bei der Bundesmeisterschaft der Jugend (15-17 Jahre) einen hervorragenden 2. Platz. Die Landesliga Aufstiegsmannschaft war vom ersten bis zum letzten Spieltag Tabellenführer und stieg unangefochten in die Verbandsliga auf. Martin Benstöm und Kersten Reinartz spielten die Freie Partie, Hans Luthe und Andreas Potetzki Cadre 35/2.
Um sich weiter zu verbessern, musste der Verein nach 7 erfolgreichen Jahren im „Haus Knepper“, eine größere Spielstätte suchen und beziehen. Das geschah im Herbst 1984, pünktlich zum 40-jährigen Jubiläum, mit dem Umzug in die Räume der ehemaligen Grundschule „Am Neggenborn“, wo man insgesamt 16 Jahre, bis zum Jahr 2000, erfolgreich beheimatet war. Peter Reinartz, einer der Väter des Gesamterfolges, verstarb leider viel zu früh im März 1985 im Alter von nur 37 Jahren.
2 kleine Tische und ein großes Billard sorgten für regen Spielbetrieb. Die erste Mannschaft schaffte mehrfach den Aufstieg in die höchste Billardklasse am kleinen Tisch, der Billard Oberliga Westfalen. Zwar stieg man zwischenzeitig in die Verbandsliga ab, aber der Wiederaufstieg in die Oberliga stellte sich immer wieder ein. Sehr gute Spieler, wie Christof Bürgel, Dietmar Jahnke, Stefan Kuhnke, Wolfgang Noll, Martin Benstöm, Oliver Freitag etc., sorgten durch ihre Erfolge in den Mannschafts- und Einzelmeisterschaften dafür, dass der Verein in positiven Schlagzeilen blieb. Volkmar Rudolph stieß hinzu und die beiden „Altgedienten“, Hans Luthe und Andreas Potetzki, lieferten ebenfalls regelmäßig ihren Beitrag zum Gesamterfolg des Vereins. Kersten Reinartz, das ehemalige Talent aus Langendreer, machte seinen Weg und spielte bald in der 1. Bundesliga. Das Dreiband-Spiel wurde seine bevorzugte Disziplin.
2000 – 2007
Bis zum Jahr 2007

Auch die Spielstätte „Am Neggenborn“ war auf Dauer der Entwicklung des Vereins nicht „gewachsen“. Die Spielstätte wurde zunehmend altersschwach und es regnete mehr als einmal durch das Dach hindurch. „Unter uns“ Langendreer wollte weiterkommen und da spielte der Zufall eine entscheidende Rolle, wie so oft im Leben. Beim benachbarten Fußballverein, dem TuS Kaltehardt, fielen die Kabinen einem Feuer zum Opfer. Der TuS-Vorstand, namentlich Reinhard Siepmann, war sehr daran interessiert, mit benachbarten Vereinen zu fusionieren, um für die weitere Zukunft „gerüstet“ zu sein. Es kam zu Fusionsgesprächen, die am Ende erfolgreich gestaltet werden konnten. Axel Schneider, der damalige erster Vorsitzender von „Unter uns“, konnte die Gespräche mit Reinhard Siepmann erfolgreich beenden. 1999 kam es zu der Fusion, dabei wurde allerdings der Name von „Unter uns“ Langendreer nach mehr als 50 erfolgreichen und historischen Jahren beendet. „Unter uns“ wurde eine Billard-Abteilung des TuS Kaltehardt. Gleichzeitig ergab sich eine Verschmelzung mit einem Pool-Billard-Club, so dass die Abteilung deutlich an Mitgliedern zunahm. Axel Schneider wurde Vorsitzender der Abteilung und gemeinsam mit den Fußballern des TuS Kaltehardt erfüllte man sich einen Traum: den Bau eines völlig neuen Billardheimes. Ende 2000 konnte das Billardheim bezogen werden. 2 große Karambol-Billards, 3 kleine Karambol-Billards und 2 große Pool-Billards wurden platziert.
In der Zwischenzeit hat man einen kleinen Karmbol-Tisch entfernt, um ihn durch einen dritten großen Pooltisch zu ersetzen, denn die Spielart „Pool“ erfreute sich einer immer größeren Beliebtheit. Nichtsdestotrotz war es aber so, dass der Verein seine großen Erfolge im Karambolbereich „einspielte“. So konnte schon im Mai 2002 der Aufstieg in die 2. Billard-Bundesliga, Technik, gefeiert werden. Die „Alte Garde“: Christof Bürgel, Volkmar Rudolph, Martin Benstöm und Andreas Potetzki schafften den Aufstieg in diese Klasse. Dr. Oliver Freitag, Christian Bayreuther und Axel Schneider sorgten durch einige Einsätze dafür, dass man den Aufstieg erreichen konnte. Im Sommer 2004 hat Andreas Potetzki Axel Schneider als Vorsitzenden der Billardabteilung abgelöst. Erstaunlichweise 30 Jahre nach Eintritt in den Verein und 28 Jahre nachdem er bereits schon einmal 1. Vorsitzender von „Unter uns“ war.
Nach 4 Spielzeiten in der 2. Bundesliga wurde im Mai 2006 eine Vision zur Wahrheit: Aufstieg in die 1. Billard-Bundesliga, Technik. Ein vorher nie für möglich gehaltenes Ziel. Dafür, dass es so kam, sorgten Hans Klok und Boudewijn Alink, die beiden ersten Ausländer beim TuS, die durch ihre hervorragende niederländische Billardschule entscheidend zum Aufstieg beigetragen haben. Hans Wernikowski, ein Altmeister des deutschen Billards, war ebenfalls ein Garant des Erfolges. Martin Benstöm, Volkmar Rudolph und Andreas Potetzki zählten ebenso zu den Stammkräften der Aufstiegsmannschaft.
Das Jahr 2006 war mit Abstand das bisher erfolgreichste Jahr seit der Gründung unseres Vereins vor fast 63 Jahren. Im Karambolbereich erreichte die I. Mannschaft im Mai 2006 die Meisterschaft in der 2. Mehrkampfliga und schaffte damit den Aufstieg in die 1. Mehrkampfliga, was gleichbedeutend mit der 1. Bundesliga ist, also der höchsten deutschen Spielklasse im Bereich Technik.
Ein weiterer Höhepunkt war der Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Cadre 35/2 im Oktober 2006 in Bad Wildungen durch Martin Benstöm. Damit wurde zum ersten Mal in der Geschichte des TuS Kaltehardt ein Langendreer Urgewächs Deutscher Einzelmeister.
Die 1. Mannschaft Karambol, Technik, schaffte am kleinen Tisch die Meisterschaft in der Landesliga und marschierte danach ungeschlagen und ohne Punktverlust durch die Verbandsliga. Die logische Folge war der vorzeitige Aufstieg im Dezember 2006 in die höchste deutsche Spielklasse am kleinen Tisch, der Billardoberliga Westfalen. Nebenbei stellte die Mannschaft in der Besetzung Edmund Ehlert, Martin Benstöm, Hans Wernikowski und Andreas Potetzki, einen neuen Vereinsrekord auf, in dem man gegen den BSV Kamen 80 Points Mannschaftsdurchschnitt spielte.
Jetzt noch ein paar Zeilen an unsere holländischen Freunde: Boudewijn Alink und Hans Klok haben für unseren Verein ganz hervorragende Ergebnisse erzielt und somit das positive Bild unseres Clubs und die sehr gute öffentliche Presse entscheidend mitgeprägt. Wir waren und sind wirklich stolz darauf mit Euch gespielt und von Euch gelernt zu haben. Peter Volleberg konnte seit Januar 2007 zeigen, wie wertvoll er für unseren Club war. In seinen ersten 5 Spielen in der Disziplin Einband erzielte er 3 Siege und einen Generaldurchschnitt von 10,45 Points. Damit war er der zweitbeste Spieler im Bundesligaranking. Mit dem jungen Gelsenkirchener Matthias Meske hatten wir ebenfalls ein sehr hoffnungsvolles Talent im Verein. Das drückte sich unter anderem dadurch aus, dass Matthias 6 seiner 12 Partien gewinnen konnte und 1x Unentschieden spielte.
Leider erreichte uns am 4. April 2007 eine ganz schlimme und traurige Nachricht: Am 3. April verstarb unser Bundesligaspieler und einer der erfolgreichsten deutschen Spieler überhaupt, Hans Wernikowski, im Alter von 63 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls. Auf dem Weg zum Billardtraining wurde Hans als Fahrer eines Motorrollers von einem nach rechts abbiegenden LKW-Fahrer in Dortmund übersehen und dabei tödlich verletzt.
Hans hinterließ eine große spielerische und menschliche Lücke. In seiner manchmal etwas „knorrigen“ westfälischen Art war er dennoch absolut zuverlässig, ein feinfühliger Mensch, ein absoluter Könner am Billardtisch und jemand, der sein großes Wissen gern weiter vermittelte. Der TuS Kaltehardt verlor mit Hans einen Menschen der sich in unserem Club sehr wohl gefühlt hat. Wir werden dem ehemaligen Europameister, Deutschen Meister, Westfalenmeister und noch vor 2 Wochen „frischgebackenen“ Kreismeister im Cadre 35/2 stets ein ehrendes Andenken bewahren.
Bei einem so menschlich großen Verlust rückte das sportliche Geschehen vollständig in den Hintergrund. Die Mannschaft verlor ihre letzten beiden Bundesligaspiele, verpasste die Play-off-Qualifikation behielt aber die Bundesligazugehörigkeit. Und dass ein Unglück selten allein kommt, erfuhren wir im Sommer. Da verstarb unser Billardfreund Reiner Treidler im Alter von nur 55 Jahren. Er trainierte unsere Jugendlichen, war selbst ein sehr guter Billardspieler und dem TuS Kaltehardt eng verbunden.
Deutscher Meister wurde 2007 der BC Hilden, aber das vermutlich für eine lange Zeit zum letzten Mal, denn die Mannschaft fiel aufgrund finanzieller Probleme noch am Tage des Sieges auseinander. Wir konnten einen sehr guten Einbandspieler aus Berlin verpflichten, der dort als Richter tätig ist. Sein Name: Robert Pragst. Und damit unser Klub im Konzert der ganz großen Mannschaften mitspielen konnte gelang es uns ein 19-jähriges Juwel aus Holland zu verpflichten. Raymund Swertz, ein „echter Riese“ am Billardtisch. Die ersten 4 Begegnungen der Saison 2007/2008 wurden allesamt gewonnen, für den TuS Kaltehardt ein vollkommen neues Bild. War man doch auf Augenhöhe mit den beiden anderen Bochumer Spitzenklubs. Leider verloren wir Mitte Dezember 2007 die beiden Spitzen-Begegnungen gegen den DBC Bochum und die Billardfreunde Weitmar jeweils mit 3:5 konnten aber feststellen, dass der Abstand zur deutschen Billardspitze geringer wurde. Mit einem Durchschnitt von beinahe 74 Points, in der letzten Begegnung des Jahre 2007, am 16.12.2007 zuhause gegen Bochum-Weitmar, spielten wir so gut wie noch nie in der gesamten Klubgeschichte.
2008 – 2012
Nach dem Jahr 2007 bis 2012

Im Februar 2008 schaffte das Bundesligateam das beste Ergebnis in der Geschichte des Klubs. Durch 2 Siege im Januar und 2 Siege Anfang Februar, qualifizierte man sich bereits 4 Spiele vor dem Ende der offiziellen Bundesliga-Runde für die Play-off-Spiele um die Deutsche Meisterschaft Ende April 2008.
In Langendreer ist es beinahe zur Gewohnheit geworden, dass man z. B. eine Freie Partie, die bis 300 Ball gespielt wird, fast immer in 1, 2 oder 3 Aufnahmen ausmacht. Die besten Spieler Deutschlands und zum Teil Europas spielten und spielen auf unseren Billardtischen und … das macht unheimlich stolz. Die sportliche Entwicklung des TuS Kaltehardt ist so rasant, dass dem Chronisten manchmal die Worte fehlen:
Die 1. Mannschaft Karambol in der 1. Bundesliga (großer Tisch), hatte sich für das Halbfinalspiel um die Deutsche Meisterschaft qualifiziert und verlor dieses am 26.04.2008 gegen die Bfr. Weitmar 09 leider deutlich mit 0:8. An diesem historischen Moment waren 4 Spieler beteiligt: Sven Daske in der Freien Partie, Robert Pragst im Einband, Raymund Swertz im Cadre 47/2 und ein Langendreer „Urgestein“, Martin Benstöm im Cadre 71/2. Peter Volleberg, der sympathische Niederländer, kam aufgrund der Ausländerregel nicht zum Einsatz. Deutscher Meister wurde in überragender Manier der DBC Bochum und das bereits zum 20. Mal. Im Endspiel gewann der DBC mit 7:1 gegen unseren Bezwinger, die Billardfreunde Weitmar 09. Unsere 2. Mannschaft Karambol (großer Tisch) erreichte am 04. Mai den Aufstieg in die 2. Bundesliga verzichtete jedoch aus organisatorischen Gründen auf diese Klas-se. Am kleinen Tisch waren wir mit der Mannschaft in der höchsten Klasse, der Billard-Oberliga Westfalen vertreten, mussten jedoch die Mannschaft zu Saisonbeginn 2008/2009 mangels geeigneter Spieler abmelden. 2 weitere Mannschaften spielten auf der Kreisebene, wobei die 2. Mannschaft den Auf-stieg in die höchste Klasse des Kreises, der 1. Ruhr-Emscher-Liga schaffte. Im 3-Band stiegen wir im späten Frühjahr 2007 in die Westfalen-Oberliga auf, im Januar 2008 leider wieder ab, 2 Teams im Poolbereich, 2 weiter Teams im Hobbybereich des Poolbillard. Puh, eine echt gute Bilanz. Darüber hinaus Medaillen bei den Deutschen Einzel-Meisterschaften in Bad Wildungen, u. a. Martin Benstöm mit Bronze im Cadre 35/2.
Leider erhielt den Verein am 12.02.2008 wieder einmal eine schlechte Nachricht: Richard Backhaus, das erste Ehrenmitglied unseres Vereines, starb an diesem Tag kurz vor der Vollendung seines 88. Geburtstages. Richard gehörte zu den Gründungsvätern unseres Klubs, stand bis vor einigen Jahren noch selbst aktiv am Billardtisch und war bis zuletzt bei jedem Heimspiel unseres Bundesligateams anwesend. Sein Tod bedeutete einen herben Verlust für den TuS Kaltehardt. Die Saison 2008/2009 begann am 18.10.2008 in der 1. Bundesliga mit einem 6:2 Sieg in Essen-Frintrop. Am 19.10. konnten wir gegen die starke Mannschaft der Billardfreunde Weitmar Unentschieden spielen. Und dann die Deutschen Meisterschaften Anfang November 2008 in Bad Wildungen:
Martin Benstöm wird zum zweiten Mal nach 2006 Deutscher Meister im Cadre 35/2 am kleinen Billard. Darüber hinaus wird er Deutscher Vizemeister im Cadre 52/2. Unser Neuzugang aus Hamburg, Arnd Riedel, wird Deutscher Vizemeister im Cadre 71/2 und unsere Dame, Helga Pistorius, holt sich die Bronzemedaille im Dreiband am großen Billard. Eine Super-Erfolgsstory für den TuS Kaltehardt. Am 08.11.2008 gewinnt die Bundesligamannschaft in Hilden, verliert aber am 09.11.2008 leider zuhause gegen die Übermannschaft des DBC Bochum mit 1:7. Das Ziel der Bundesligatruppe bleibt das Erreichen der Play-off-Spiele um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im April 2009. Dieses Ziel wird am 29.03.2009 mit dem 6:2 Sieg in Bergisch Gladbach klar erreicht. Der TuS Kaltehardt beendet die Saison 2008/2009 mit dem 3. Tabellenplatz und spielt im Halbfinale am 18. April 2009, um die Deutsche Meisterschaft gegen die Billardfreunde Weitmar. Diese Halbfinalpaarung glich dem aus dem Jahr 2008. Leider wird dieses Spiel wie in 2008 verloren, dieses Mal mit 2:6. Einzig der Niederländer Raymund Swertz gewinnt die Freie Partie gegen Markus Melerski mit 300:193 in 4 Aufnahmen. Sven Daske, Arnd Riedel und Martin Benstöm verlieren ihre Spiele. Den Deutschen Meistertitel gewinnt der DBC Bochum durch einen 5:3 Erfolg gegen die Billardfreunde Weitmar. Am Ende der Saison 2008/2009 wird der TuS Kaltehardt, wie in 2008, die 3. beste Mannschaft Deutschlands in der Disziplin Karambolage. Damit hat sich der TuS Kaltehardt auf dem höchsten Liganiveau stabilisiert. Es blieb zu wünschen, dass der Verein in Zukunft weiter an seiner Erfolgsstory arbeitet und wir alle noch hoffentlich viele gute Zeiten im Club erleben werden. Die sportliche Entwicklung schreitet voran, aber der „Berg“ an Verantwortung und Stress wächst ebenfalls.
Der Bundesligastart 2009/2010 erfolgte am 17. Oktober 2010 gegen Neustadt an der Orla und wir starteten sofort mit einem 6:2 Sieg. Die Mannschaft hatte sich zum Teil sehr verändert. Mit Christian Jansen und Thomas Berger konnten wir 2 neue bundesligaerfahrene Spieler verpflichten. Wir gingen mit dem folgenden Kader in die Saison: Christian Jansen, Thomas Berger, Martin Benstöm und die 3 Niederländer Peter Volleberg, Raymund Swertz und Boudewijn Alink.
Am Samstag, den 10.10.2009, erzielten wir am kleinen Tisch einen neuen fantastischen Rekord auf dem kleinen Billard. Wir spielten 102,86 Mannschaftsdurchschnitt und gewannen in der Billard-Oberliga Westfalen mit 6:2 gegen Grün-Weiß Wanne. Mit dabei waren Volkmar Rudolph im Einband (125:13 in 13 Aufnahmen), Andreas Potetzki in der Freien Partie (300:52 in 2 Aufnahmen), Ulrich Synek im Cadre 52/2 (200:95 in 4 Aufnahmen) und Martin Benstöm im Cadre 35/2 (233:250 in 4 Aufnahmen).
Die Bundesligasaison beendeten wir auf einem sehr guten 4. Platz und erreichten somit zum 3. Mal hintereinander die Play offs um die Deutsche Meisterschaft. Für den TuS Kaltehardt ein unbeschreiblich großer Erfolg. Im Halbfinale der Playoffs trafen wir am Samstag, den 08. Mai 2010 auf den Rekordmeister und amtierenden Deutschen Meister, den DBC Bochum. In der Aufstellung: Christian Jansen (gegen Ludger Havlik) in der Freien Partie, Martin Benstöm (gegen Fabian Blondeel) im Einband, Thomas Berger (gegen Xavier Gretillat) im Cadre 47/2 und Raymund Swertz (gegen Thomas Nockemann) im Cadre 71/2 haben wir 2:6 verloren. Einzig Raymund Swertz schlug in einer Weltklassepartie Thomas Nockemann vom DBC Bochum mit 150:1 in nur 1. Aufnahme Cadre 71/2 (!). Wir erhielten die Bronzemedaille und hatten viel Spaß. Im Finale standen sich der DBC Bochum und der BC Hilden gegenüber; ein Klassiker vergangener Jahre. Hilden warf im Halbfinale die hoch gewettete Mannschaft der Bfr. Weitmar mit 5:3 aus dem Rennen. Deutscher Meister wurde zum x-ten Mal der DBC Bochum, der das Finale gegen den BC Hilden souverän mit 8:0 für sich entschied.
In der Saison 2010/2011 haben wir uns souverän geschlagen. Am Ende der Saison belegten wir den 5. Tabellenplatz und verpassten die Play offs lediglich um 8 Partiepunkte. Des Weiteren erzielten wir im Heimspiel gegen GT Buer (6:2 Sieg) am 05. Dezember 2010 mit 77,89 Points einen neuen Bundesligarekord für den TuS Kaltehardt. Christian Jansen gewann die Freie Partie in 4 Aufnahmen mit 300:4, Raymund Swertz gewann im Einband ebenfalls in 4 Aufnahmen mit 100:11, Martin Benstöm siegte im Cadre 71/2 mit 150:33 in 8 Aufnahmen und lediglich Thomas Berger unterlag in 7 Aufnahmen Cadre 47/2 mit 166:200. Wir waren punktgleich mit dem 4. der Tabelle, aber leider schlechter im Torverhältnis (so würde man es beim Fußball sagen). Die Play offs wurden bestritten durch den DBC Bochum, Bfr. Weitmar, BC Hilden (alle 3 genannten wie immer!) und durch Bergisch Gladbach. In einem spannenden Finale wurden Bfr. Weitmar erstmalig Deutscher Meister. Die Meisterschaft wurde durch eine Verlängerung entschieden, weil es regulär 4:4 stand. Es wurde gelost und eine Partie wurde verlängert. Der für Weitmar spielende Belgier, Patrick Niessen, zeigte dabei seine ganze Klasse und schlug in nur einer Aufnahme Cadre 71/2 den Bochumer Thomas Nockemann mit 75:2.
In der Saison 2011/2012 schaffte es der TuS Kaltehardt in 6 Jahren Bundesligazugehörigkeit zum 4. Mal die Play offs zu erreichen. Es gelang mit Kersten Reinartz, der nach vielen Jahren der Abwesenheit und 7 Jahren Billardpause wieder Lust zu spielen hatte. Kersten gelang auf Anhieb am Ende der Saison ein ausgeglichenes Punktekonto zu erreichen.
Im Halbfinale unterlagen wir gegen den letztjährigen Deutschen Meister, Billardfreunde Weitmar, mit 0:8. Leider mussten wir mit Ersatz antreten, weil unser bester und jüngster Spieler, Raymund Swertz, in Holland spielen musste. Christian Jansen (Freie Partie), Kersten Reinartz (Einband), Thomas Berger (Cadre 47/2) und Andreas Potetzki (Cadre 71/2) waren chancenlos. Meister wurde mit einem fantastischen Deutschen Rekord der DBC Bochum. Ludger Havlik (Freie Partie), Xavier Gretillat (Cadre 47/2) und Thomas Nockemann (Cadre 71/2) gewannen ihre Spiele sämtlich in nur 1. Aufnahme (!!). Fabian Blondeel gewann im Einband in 4 Aufnahmen und einer Schlußserie von 96 Ball. Mannschafts-Durchschnitt = 287 Points!
2013 – 2018
Nach dem Jahr 2012 bis 2018

Der TuS Kaltehardt beschloss am 15. April 2012, in der Saison 2012/2013 nicht mehr in der 1. Bundesliga zu spielen. Es gab viele Gründe die uns bewogen haben diese Entscheidung zu treffen (fehlende Spieler mit Bundesligareife, fehlendes Interesse im eigenen Verein, zu reformierende Statuten und so weiter und so weiter).
In 2012 sind 2 weitere verdiente Mitglieder von uns gegangen: Hans Luthe, einer der Mitglieder aus der Gründungszeit, starb kurz vor Vollendung seines 80. Geburtstages und Wolfgang Herrmann, der seit mehreren Jahren an einer heimtückischen Krankheit litt und dieser mit 62 Jahren erlag. Die erste Karambolmannschaft belegte in der Westfalen-Oberliga, großes Billard, am Ende der Saison 2012/2013 einen hervorragenden 2. Platz und schaffte damit den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Auf den Aufstieg wurde jedoch aus bekannten Gründen verzichtet. Übrigens: Deutscher Meister in der Bundesliga wurde, beinahe wie immer, der DBC Bochum.
In der Saison 2013/2014 spielten wir im Karambolbereich am großen Tisch mit der 1. Mannschaft in der Verbandsliga Dreiband und mit der 1. Mannschaft in der Oberliga Technik. Am kleinen Tisch mit der 1. Mannschaft in der 1. Bezirksliga Ruhr-Emscher, Technik und in der Dreiband-Bezirksliga. Im Dreiband belegten wir als Aufsteiger den 3. Platz in der Verbandsliga und in der Technik wurden wir Zweiter in der Oberliga. Dadurch erwarben wir die Möglichkeit des Aufstiegs in die 2. Bundesliga, wo wir in der kommenden Saison 2014/2015 auch spielen möchten.
Auch im Poolbereich sind wir erfolgreich: 3 aktuelle Mannschaften spielen in der Landesliga, Bezirksliga und in der Kreisliga. Deutscher Meister 2013/2014? Richtig geraten, wieder mal der DBC Bochum.
In der Saison 2014/2015 spielten wir wieder in der 2. Bundesliga Technik und belegten am Ende mit 9:11 Punkten den 5. Platz. Für den TuS spielten Edmund Ehlert, Ulrich Synek, Volkmar Rudolph und Andreas Potetzki. Die Verbandsliga-Mannschaft am großen Billard schaffte im Dreiband am letzten Spieltag (19. April 2015) den Aufstieg in die Westfalenoberliga. Sensationell. Nach den vielen Abgängen konnte auch im Poolbereich eine Stabilisierung erreicht werden. Unser Verein vermeldet wieder einige Neuanmeldungen. An diesem 19. April 2015 ist auch der Deutsche Meistertitel in der Bundesliga vergeben worden. An wen wohl? Richtig geraten. Der DBC Bochum wurde zum 25. Mal Meister! Eine wahrhaftig unglaubliche Erfolgsstory.
Durch einen relativ großen Umbruch im Karambolage-Bereich der Deutschen Billard Union (DBU) wurde unser Club für die Saison 2015-2016 in die erste Liga hochgestuft. Damit waren wir wieder dort, wo wir bereits 3 Jahre zuvor auch schon spielten. Die I. Mannschaft blieb so zusammen, wie sie in der Vorsaison spielte, ergänzt jedoch um Björn Merkes. Um es kurz zu fassen: Ende der Saison 2015-2016 (2 Fünfer-Gruppen, danach Play offs) belegten wir Platz 9 von 10 Mannschaften. Deutscher Meister wurde – wie immer – der DBC Bochum und das zum 26. Mal.
In der Saison 2016-2017 spielten wir wieder in der 1. Bundesliga. Diese wurde zum ersten Mal mit 10 Mannschaften in einer Gruppe ausgetragen. Der Start erfolgte am 15. Oktober 2016 mit einem Auswärtsspiel beim Vizemeister ABC Merklinde und dem zweiten Spiel am 16. Oktober, ebenfalls auswärts beim Deutschen Meister DBC Bochum.
Neu zum Team stieß Mario Vinci, der bereits in Langenfeld jahrelang in der Bundesliga spielte. Ansonsten blieb die Mannschaft zusammen (Ulrich Synek, Volkmar Rudolph, Edmund Ehlert und Andreas Potetzki).
Leider stieg die Mannschaft am Ende der Saison ab. Durch die beiden Niederlagen am letzten Spieltag (1. und 2. April 2017 in Coburg bzw. Oberursel) wurden wir Tabellenletzter. Deutscher Meister wurde – wie immer – der DBC Bochum und das zum 27. Mal.
Unsere Dreibandspieler spielten eine gute Saison am großen Billard in der Verbandsliga, schafften aber leider nicht den erhofften Aufstieg in die Oberliga. Erfreulich das Abschneiden der beiden Teams am kleinen Billard: Die Techniker (Ulrich Synek, Björn Merkes, Volkmar Rudolph und Andreas Potetzki) schafften als Aufsteiger den Klassenerhalt in der Oberliga Westfalen (höchste Klasse auf dem kleinen Billard) und die 3-Band-Spieler (Ernst Nockemann, Henning Birner, Oleg Brening, Volkmar Rudolph und Andreas Potetzki), ebenfalls Aufsteiger, belegten den 3. Platz in der Verbandsliga.
Die Saison 2017-2018 verlief so „olala“. Auf dem kleinen Billard sind wir sowohl aus der Oberliga Technik, als auch aus der Verbandsliga 3-Band abgestiegen. Auf dem großen Billard 3-Band landeten wir auf einem Mittelplatz in der Verbandsliga und auf dem großen Billard in der Oberliga Technik wurden wir Vizemeister, mit Ulrich Synek, Volkmar Rudolph, Björn Merkes, Dietmar Steinau und Andreas Potetzki. Damit schafften wir die Berechtigung, in der Saison 2018-2019 wieder in der 1. Bundesliga zu spielen. Aus sportlichen Gründen haben wir jedoch den Aufstieg abgelehnt.
Im Poolbereich stellten wir insgesamt 4. Mannschaften auf, eine in der Landesliga, eine in der Kreisliga und 2 Hobbymannschaften. Vor den letzten beiden Spieltagen hat die 1. Mannschaft noch die Möglichkeit von der Landesliga in die Verbandsliga aufzusteigen. Die Billardabteilung hat derzeit ca. 60 Mitglieder. Wir hoffen sehr, in den nächsten Monaten neue Mitglieder zu gewinnen.
2019 – heute
Nach dem Jahr 2018 bis HEUTE

Die Saison 2018-2019 brachte einige positive Veränderungen. Unser Club wurde spieltechnisch größer. Durch die Anschaffung eines 4. Pooltisches ergaben sich weitere Möglichkeiten im Verein, die man am Ende Mai 2019 direkt erfahren konnte. Die 1. Poolmannschaft schaffte einen Durchmarsch und stieg im letzten Saisonspiel in die Oberliga auf. Für diese Mannschaft spielten in der gesamten Saison Martin Welk, Andre Bajon, Dustin Ullrich, Wolfgang Scherer, Moritz Busch, Martjin Woonings und Volker Waßerloos.
Mit jetzt 8 Billardtischen (4 große Pooltische, 2 große Karambolagetische und 2 kleine Karambolagetische) ist der TuS Kaltehardt der größte Billardclub in Bochum.
Im Karambolagebereich spielte der Verein sehr gut auf der Westfalenebene mit. Am großen Billard belegte man Platz 4 in der Oberliga NRW und Platz 2 in der Verbandsliga Dreiband. Auf dem kleinen Billardtisch wurde man jeweils Zweiter in der Verbandsliga Technik (Freie Partie und Cadre 35/2) und in der Landesliga Dreiband.
Auch bei den Einzelmeisterschaften waren Spieler unseres Vereines erfolgreich. Ulrich Synek wurde Erster in der II. Klasse Cadre 71/2 auf dem großen Billard und Zweiter in der II. Klasse Cadre 47/2, ebenfalls auf dem großen Billard. Axel Schneider gewann die 3. Klasse im Cadre 35/2 auf dem kleinen Billard und wurde Dritter in dieser Disziplin bei den Senioren (Ü 60). Dazu kam ein 2. Platz in der Freien Partie auf dem großen Billard. Andreas Potetzki gewann jeweils Bronze im Cadre 47/2 und 71/2, eine Silbermedaille im Einband auf dem großen Billard und zum Saisonabschluss die Goldmedaille bei den Westfalenmeisterschaften der Senioren (I. Klasse) im Cadre 35/2. Durch diesen Erfolg darf er im Frühjahr 2020 an den Deutschen Meisterschaften der Senioren in Kassel teilnehmen.
Die Saison 2019-2020 war, gerade zum Ende hin, einfach schrecklich. Zwar konnte unsere 1. Poolmannschaft in derselben Besetzung wie 2018-2019 bis zum heutigen Tag den Spitzenplatz der Oberliga behaupten (und das als Aufsteiger, nach 2 Aufstiegen hintereinander), aber die aktuelle und sehr schlimme CORONA-KRISE hat Deutschland, Europa und die ganze Welt erfasst. Alle sportlichen Wettbewerbe sind praktisch auf der ganzen Welt zum Erliegen gekommen, auch der Billardsport. Alle Vereine hoffen, dass es eventuell im Mai 2020 bestimmte Lockerungen der Zwangspause geben wird.
Der Billardsport in Deutschland ist aktuell lahmgelegt, viele Einzelmeisterschaften wurden bereits abgesagt. Es ist zu befürchten, dass die noch laufende Saison abgebrochen wird. Betroffen davon ist auch der Chronist. Die Deutsche Meisterschaft der Senioren im Cadre 35/2, für die er sich qualifiziert hat, wurde ersatzlos gestrichen. Unter anderem aus Gründen der Gesundheit, weil die Teilnehmer dieser Meisterschaft zu der besonders gefährdeten Risikogruppe gehören.
Im Karambolagebereich spielte unser Verein dennoch in der 2. Jahreshälfte 2019, also noch vor dem Ausbruch der CORONA-KRISE, sehr gut auf der Westfalenebene mit. Am großen Billard belegte man Platz 2 in der Verbandsliga Dreiband. Auf dem kleinen Billardtisch wurde man Zweiter in der Verbandsliga Technik (Freie Partie und Cadre 35/2). Diese Wettbewerbe wurden auch regelgerecht beendet. Derzeit abgebrochen ist der Spielbetrieb Vierkampf auf dem großen Billard in der Oberliga Westfalen und in der Verbandsliga Dreiband auf dem kleinen Billard. Es ist fraglich, ob diese Wettbewerbe zu Ende gespielt werden.
Und es kam wie es kommen musste. Die Saison 2019-2020 wurde abgebrochen und nicht gewertet. Die Saison 2020-2021 begann Ende August 2020 und wurde ebenfalls ohne Wertung Anfang November 2021 abgebrochen und nicht gewertet.
Erst die Saison 2021-2022 konnte Ende August 2021 starten und wird am 19. Juni, also in einer Woche beendet.
Die 1. Poolmannschaft startete in der Oberliga Westfalen und konnte am Ende noch einen relativ guten 4. Platz belegen. Gut insofern, weil bis zum letzten Spieltag auch noch ein Abstieg in die Verbandsliga möglich war. Die 2. Mannschaft stieg leider aus der Bezirksliga in die Kreisliga ab, wo sie in der kommenden Spielzeit gemeinsam mit unserer 3. Poolmannschaft spielen wird.
Bei den Karambolage-Spielen sah es wie folgt aus: Die 1. Mannschaft Technik spielte in der höchstmöglichen Klasse am kleinen Billard, der Billard-Oberliga 4-Kampf. Dort belegte sie am Ende der Saison einen sehr guten 2. Platz. Parallel dazu spielte unsere I. Mannschaft 3-Band am großen Billard in der Verbandsliga, in der sie am Ende einen guten Mittelplatz (4) belegte. Diese beiden Mannschaften spielten in ihren Ligen von Ende August 2021 bis Mitte Januar 2022. Danach wechselten die technischen Disziplinen (4-Kampf) auf das große Billard und die 3-Band-Spiele auf das kleine Billard.
Am großen Billard spielten wir in der Oberliga Nordrhein-Westfalen, die aber identisch der Mannschaftsbelegung der 1. Bundesliga aus der Vorsaison glich. Zum Saisonbeginn wurde die 1. Bundesliga durch den Bundessportwart eliminiert (im wahrsten Sinne des Wortes) und alle Bundesligisten in die Oberliga versetzt.
7 Mannschaften kamen aus NRW, die Ausnahmen war das Team Coburg aus Bayern. Die einzige Mannschaft die zuvor in dieser Liga spielte waren wir, der TuS Kaltehardt.
Und so kam es wie es kommen musste, am Ende der Saison Ende Mai 2022 waren wir Tabellenletzter (Platz 8), konnten uns aber wenigstens mit dem 1. Saisonsieg (6:2 gegen Merzenich) in die Sommerpause verabschieden. Absteigen aus dieser Liga war nicht möglich und so werden wir in der Saison 2022-2023 wieder dort antreten und hoffen auf ein etwas besseres Ergebnis in 2023.
Die ersten 4 Plätze (DBC Bochum, ABC Castrop-Merklinde, Oberhausen-Sterkrade und das Team aus Coburg) spielten am 12.06.2022 den Deutschen Meister 2022 auf den Tischen in Merzenich aus. Deutscher Meister wurde (wieder Mal) das Team vom DBC Bochum.
Am kleinen Billard 3-Band wurde die Saison am 19 Juni beendet. Unsere Mannschaft spielte dort in der Landesliga Westfalen und belegte am Ende einen mittleren Tabellenplatz.
Nichts Neues im Westen könnte man sagen:
In den letzten beiden Jahren (Juni 2022 bis April 2024) gab es kaum nennenswerte Veränderungen, sowohl spielerischer Art, als auch vereinsinterner Art. Im Karambolage-Bereich hat sich der TuS Kaltehardt stabilisiert. Wir spielten auf dem kleinen Billard mit jeweils einem Team (Björn Merkes, Volkmar Rudolph, Dietmar Steinau, Ulrich Synek und Andreas Potetzki) in Oberliga Westfalen, 4-Kampf (4. Platz), technische Disziplinen (höchste Spielklasse auf dem kleinen Billard) und in der 3-Band Landesliga Westfalen mit Volkmar Rudolph, Christof Bürgel, Oleg Brening, Dirk Zimmermann und Andreas Potetzki, wo wir am Ende als Meister den Aufstieg in die Verbandsliga schafften!
Leider ist am 01. Oktober 2023 einer unserer Stammkräfte im Alter von 74 Jahren verstorben. Bernd Meier, der viele Jahre für uns überwiegend in den 3-Band Disziplinen eingesetzt wurde. Ein großer Verlust für die Mannschaften und den Verein.
Auch auf dem großen Billard spielten wir fast mit den gleichen Spielern die technischen Disziplinen in der Oberliga Nordrhein-Westfalen (4. Platz am Ende der Saison) und im 3-Band in der Verbandsliga Westfalen (3. Platz). Einzig Rainer Waldbauer, der seit 2 Jahren für uns auf dem großen Billard spielt, hat die beiden Teams enorm verstärkt.
Die meisten unserer aktiven Mitglieder spielen im Poolbereich, etwa 50 % mehr, als im Karambolage-Bereich. 4 Mannschaften spielen im Verband, darüber hinaus weitere 2 Mannschaften in der Hobbyliga. Die 1. Mannschaft pendelt zwischen der Verbandsliga Westfalen und der Oberliga Westfalen.
Im Mai wurde sie Meister der Verbandsliga und schaffte damit, in der Besetzung Andre Bajon, Timmy Werner, Martijn Woonings, Dustin Ullrich, Wolfgang Scherer und Eelco Rustenburg, den Aufstieg in die Oberliga. Die 2. Mannschaft belegte als Aufsteiger den 3. Platz in der Bezirksliga, die 3. Mannschaft wurde siebte in der Kreisklasse und die 4. Mannschaft schaffte in dieser Klasse einen sehr guten 2. Platz, konnte am Ende aber leider nicht aufsteigen.
Worauf unser Verein besonders stolz sein kann:
Wir haben seit Jahren einen festen Mitgliederbestand von etwas über 60 Personen. Die meisten Spieler (und auch Mitglieder) gehören dem Verein mehr als 20 Jahre an. Einige davon sogar mehr als 30 bzw. 40 Jahre. Der Verein wird seit Jahren auf der Vorstandsebene von Volkmar Rudolph (Abteilungsleiter), Dirk Zimmermann (Geschäftsführer) und Andreas Potetzki (Kassierer) geführt. Diese Kontinuität hat auch dazu geführt, dass wir sowohl auf der sportlichen, als auch auf der ökonomischen Seite relativ gut dastehen. Unser Club spielt seit zig Jahren in den oberen und obersten Spielklassen und durch die fürchterliche Corona-Zeit sind wir wirtschaftlich gut durchgekommen, ganz im Gegensatz zu einigen anderen Vereinen.
Ein besonderer Dank gilt unserem Sponsor, der Sparkasse Bochum, der uns mit seiner Unterstützung ebenfalls half, die Corona-Zeit, aber auch schon davor, gut zu meistern.
Der TuS Kaltehardt befindet sich nach wie vor auf einem sehr guten Weg, die Geschichte des ehemaligen „Unter uns“ Langendreer erfolgreich fortzuschreiben.
Ohne Historie, ohne die Gründungsväter des Vereins und ohne Tradition gibt es keine dauerhafte Zukunft. Die Gründungsmitglieder von „Unter uns“ wären heute bestimmt und völlig zu Recht stolz auf ihren Verein. Dem Chronisten läuft bei diesen Zeilen und nach genau 50-jähriger (!) Vereinszugehörigkeit ein richtiger „Schauer“ über den Rücken.
Ich bedanke mich an dieser Stelle bei allen früheren und aktuellen Mitgliedern für dieses halbe Jahrhundert Vereinsgeschichte und hoffe, dass ein Nachfolger diese Chronik im Sinne des Vereins weiterführen wird.
Andreas Potetzki
Bochum, im Juni 2024